Grabow bei Blumenthal ist ein Runddorf mit Ausbau und wurde erstmals1274 urkundlich erwähnt. Das Dorf geht auf eine als slawisch bezeichnete Siedlungsform zurück, die sich jedoch nicht an gleicher Stelle befand. 1472 verlieh Kurfürst Albrecht die Dörfer Grabow und Rosenwinkel an seinen Sekretär Albrecht von Klitzing als Anerkennung für treu geleistete Dienste. Das Geschlecht der von Klitzings sollte die Geschichte Grabows einige Jahrhunderte begleiten.
Den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) haben nur wenige Grabower überlebt – genannt werden in einer Veröffentlichung des Perleberger Heimatvereins von 1928 nur elf männliche Personen. Trotz der Einwanderung von nord- und westdeutschen Bauern hatten die Dorfbewohner aufgrund sich durchsetzender bauernfeindlicher Rechtsstrukturen große Mühe, die frühere Hof- und Besiedlungsdichte wiederzuerlangen.
Grabow war am 22.02.1945 Ziel eines Bombenangriffs (Operation Clarion). Über 100 Bomben wurden auf Grabow abgeworfen. Es gab viele Opfer. Dazu gibt es aktuell Berichterstattung:
Auch heute sieht man der Dorfstruktur noch an, dass es die Grabower über die Jahrhunderte hinweg nie zu materiellem Reichtum gebracht haben. Einer der Gründe für die einfachen Lebensverhältnisse der meisten Grabower war die vergleichsweise geringe Bodenqualität der landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Die Gemarkung Grabow umfasst knapp 958 ha, dies entspricht 5,31 % der Gesamtfläche der Gemeinde Heiligengrabe.
Das Vereinsleben des Dorfes wird seit vielen Jahrzehnten durch den Sport geprägt, insbesondere durch den Sportverein mit den Sektionen Fußball, Reiten, Volleyball und Tischtennis.
Für Naturfreunde bieten die Wälder und Wiesen entlang der Jäglitz eine vielfältige Flora und Fauna.
Gutshaus
Das von 1912 bis 1914 vom Architekten Paul Schultze-Naumburg erbaute Gutshaus vereint in sich klassizistische Formen und einheimische Bautradition. Der im Zuge des Baus entstandene Gutspark ist heute noch Bindeglied zwischen Gutshaus und angrenzendem Landschaftsraum.
Dorfkirche
Die Fachwerkkirche wurde wahrscheinlich 1595 erbaut. 1794 kam an der Westseite der quadratische Turm hinzu. Während der Sanierung von 2005 bis 2007 fanden Archäologen im Fußboden ein jahrhundertealtes Grab.
Kuckucksmühle
Die als Wassermühle erbaute Kuckucksmühle wird 1538 als wüst erwähnt. Seit 1548 bis ins 19. Jahrhundert hinein ist sie ständig als Wassermühle bezeugt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlangen die Eigentümer, Familie Thiele, durch ihre Kartoffelzucht regionale Bekanntheit.
Vereins-, Freizeit- und Kulturzentrum (VFKZ)
Die in den 70er Jahren des 20. Jh. durch Eigeninitiative einiger Grabower erbaute Sporthalle bildet seit ihrer Fertigstellung das Zentrum aller sportlichen Aktivitäten des Dorfes. Mit hohem Aufwand wurde die Halle in den Jahren 2002 und 2003 saniert und zu einem Vereins-, Freizeit- und Kulturzentrum ausgebaut. Neben den Fußballplätzen sind in dieser Zeit auch nahezu 6 Hektar für den Reitsport angelegt worden. Träger der Aktivitäten ist der SV Grabow/Blumenthal.
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