Jabel wurde erstmals 1418 als „to Jabel“ urkundlich erwähnt. Der Name stammt aus dem Slawischen und deutet auf „kleines, grünes oder wildes Äpfelchen“ hin.
Der Dorfkern zieht sich hufeisenförmig um die Dorfkirche. Die bis heute sehr gut erhaltene Runddorfanlage hat einen gewissen Charme und gibt Jabel sein charakteristisches Aussehen. Eine Besonderheit in Jabel ist das Vorhandensein zweier Kirchen. Dies ist in unserem Landkreis und weit darüber hinaus in Dörfern einmalig.
Im Zuge der brandenburgischen Gemeindegebietsreform im Jahr 2003 wurde die bis dahin selbständige Gebietskörperschaft Jabel zum Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Heiligengrabe. Der Ortsteil ist 664,60 ha groß, dies entspricht 3,69 % der Gesamtfläche der Gemeinde Heiligengrabe. Die Kolonie „Friesenhof“ (Richtung Wittstock/Dosse OT Biesen) ist Jabel zugehörig.
Evangelische Dorfkirche
Die 1803 erbaute Dorfkirche ist ein rechteckiger Putzbau mit quadratischem Westturm und seltener Dachkonstruktion (Bohlensparrendach). Sie wurde im Stil der preußischen Landbauschule um 1803 auf dem Dorfanger errichtet. Die Ausstattung stammt aus dem 16. und 19. Jahrhundert, die Glocke aus dem Mittelalter.
Zur Ausstattung der Kirche gehört auch eine kleine transportable Lütkemüller-Orgel. Die damalige königliche Regierung gewährte 1870 für die Orgel einen Zuschuss von 170 Talern. Der um die Dorfkirche angelegte alte Friedhof mit Kriegerdenkmal wird von einer Feldsteinmauer abgegrenzt.
Altlutherische Kirche
Wie kam Jabel zur zweiten Kirche?
1830 hatte Friedrich Wilhelm III. die Union von Lutheranern und Reformierten in Preußen durchgesetzt. Dies entsprach einer „Zwangsvereinigung“. In Jabel jedoch erhielt die später öffentlich anerkannte altlutherische Kirche Bauland. Die Kirchengemeinde ließ es bis 1851 mit Kirche, Pfarrhaus und Nebengebäude bebauen.
Burgwall mit den „Sieben Brüdern“
Der Ort hatte im Mittelalter eine große strategische Bedeutung. Dies ist unzweifelhaft durch die Reste des alten Burgwalls einer slawischen Fluchtburg und einen alten Landwallgraben belegt. Der Burgwall ist eine ovale Erhöhung. Der Durchmesser beträgt ca. 100 m und ist an den Rändern aufgeschüttet. Dieses Bodendenkmal befindet sich ca. 600 m vom Dorf entfernt, in den Wiesen von Jabel hinter der Glinze.
Inmitten der Erhebung des Burgwalls befinden sich zahlreiche uralte Bäume, deren Mittelpunkt die „Sieben Brüder“ bilden. So nennt sich eine Esche gewaltigen Ausmaßes, deren Stamm sich gleich über dem Erdboden in sieben gewaltige Äste teilt, die alle selbst beinahe ein Stamm sind. Obwohl ein Ast infolge eines Sturmes abgebrochen ist, bleiben es die „Sieben Brüder“.
Die Fluchtburg von Jabel wurde vermutlich im 8. Jahrhundert von Slawen im Sumpfland errichtet und diente – wie der Name verrät – als Schutzversteck bei akuter Bedrohung. Ansonsten stand die Fluchtburg zwar leer, musste aber von den slawischen Bewohnern des Umlandes in Stand gehalten werden. Nach der Eroberung des Landes im 12. Jh. durch Albrecht den Bär wurde sie funktionslos und verfiel, bevor im Spätmittelalter sowie im 30jährigen Krieg die überwucherten Reste der „Sumpfburg“ immer mal wieder als Versteck vor marodierenden Truppen genutzt wurden.
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